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Gundelrebe

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Beitrag von Roland Di 10 März 2015 - 7:49

http://burgenland.orf.at/radio/stories/2698704/

Gundelrebe: Heil- und Würzkraut

Ostern und somit der Gründonnerstag sind nicht mehr weit und die Gundelrebe beginnt schon aus der Erde zu blitzen. Neunerlei Kräuter müssen in der grünen Frühlingssuppe sein, die vor allem am Gründonnerstag zum Speiseplan gehört, so Expertin Miriam Wiegele.

Eigentlich sollte jeder Gartenbesitzer die Gundelrebe kennen, denn sie wächst gerne im Rasen, allerdings eher dort, wo er in schattigen Bereichen nicht so dicht ist und wird daher von „Rasengärtnern“ als Unkraut empfunden. Die niedrig wachsende Pflanze hat kleine herzförmige Blätter mit gekerbtem Blattrand, sie sind behaart und riechen beim Zerreiben herb aromatisch. Die Blüten sind zart violett und sitzen in Büscheln in der Achsel von den Blättern. Unterirdisch bildet die Gundelrebe Ausläufer, mit denen sie sich weit ausbreiten kann.

Von der umfassenden Bedeutung der Gundelrebe als Heilkraut können wir uns heute kein Bild mehr machen. Welche Krankheiten die Gundelrebe heilen kann, drückt der Name „Gund“ aus, schließlich war das die Bezeichnung für Eiter. Mit Gundelrebe wurden daher Krankheiten mit eitrigem Ausfluss oder Auswurf behandelt oder eitrige Wunden, die schwer heilen wollen. In früheren Zeiten war die Gundelrebe ein beliebtes Volksheilmittel gegen alle entzündlichen Erkrankungen der Atemwege. Sie wurde bei allen langwierigen Krankheiten, bei Zuständen des „Siechens“ eingesetzt und galt auch als Stärkungsmittel. Die Gundelrebe verwendete man auch als Badekraut zur Kräftigung der Muskeln und Sehnen und zur Linderung von Rheuma- und Gichtschmerzen. Vor allem aber galt die Gundelrebe als Wundheilmittel. Diese Anwendung kann auch heute noch empfohlen werden.

Gundelrebenöl

Zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden kann man einen Ölauszug aus der Gundelrebe machen. Blühende Gundelrebe im Juni/Juli sammeln, in Schraubgläser füllen, mit Distelöl bedecken und in die Sonne stellen. Nach einigen Tagen sammelt sich am Boden des Glases eine helle Flüssigkeit. Diese vorsichtig abseihen und in dunklen Fläschchen aufbewahren. Zur äußeren Anwendung bei Wunden und Narben.

Verwendung in der Küche

Durch ihren aromatischen Geschmack eignet sich die Gundelrebe als würzende Zutat zu Kräutersuppen. Aber auch andere Suppen, vor allem Kartoffel- und Gemüsesuppen schmecken hervorragend mit Gundelrebe gewürzt und in Kärnten ist sie ein „Muss“ in der Rindssuppe. Allerdings sollte man nicht zuviel Blätter verwenden, da sonst die Speisen bitter werden können.
Wenn Schaffleisch für Suppen verwendet wird, mildert sie den schöpsernen Geschmack, für Schaf- oder Ziegenkäse ist sie dagegen ein hervorragendes Gewürzkraut ebenso wie zu Topfenaufstrichen, zu Eierspeisen und zur Verbesserung des Brennnesselspinates.

Neunkräutersuppe für Neunmannstärke

Neunerlei Kräuter in der Suppe sollen neunfache Stärke bringen, traditionell wurden Bärlauch, Brennnessel, Gänseblümchen, Giersch, Knoblauchsrauke, Sauerampfer, junge Schafgarbenblätter, Scharbockskraut und eben auch wenig Gundelrebenbläter verwendet, was man halt alles um die Osterzeit schon finden kann. Die Suppe bringt aber natürlich nicht nur am Gründonnertag genossen, Kraft, sondern sollte den ganzen Frühling hindurch gekocht werden.

Gehackten Zwiebel kurz in Öl anschwitzen, die fein gewiegten Kräuter dazu geben und kurz andünsten. Mit Gemüsebrühe aufgießen und ca. 20 Minuten köcheln lassen. Durch Zugabe von Erdäpfelwürfeln, die man mitkochen lässt, kann man eine sämige Suppe herstellen. Anschließend mit einem Stabmixer pürieren, mit Sauerrahm und eventuell noch etwas Obers verrühren, salzen und mit einem Hauch Muskat würzen. In Suppenschalen mit ein wenig frischer, fein gehackter Gundelrebe und Blüten vom Gänseblümchen servieren.
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