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Efeu, vielseitiger als man denkt

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Efeu, vielseitiger als man denkt Empty Efeu, vielseitiger als man denkt

Beitrag von Roland Di 9 Jun 2015 - 14:39

http://de.wikipedia.org/wiki/Efeu_%28Gattung%29

Die Efeu-Arten sind immergrüne Kletterpflanzen oder Bodendecker.
Es werden kugelige Früchte gebildet. Die Samen sind eiförmig.

Besonders auffällig bei allen Efeu-Arten ist die Heterophyllie: Form (und Größe) der Laubblätter und auch der Habitus sind bei Jugend- und Altersformen verschieden. Die unterschiedlichen Blatt- und Wuchsformen bleiben bei vegetativer Vermehrung über Stecklinge erhalten. Dadurch entstanden besonders bei Hedera helix etwa 400 Sorten, die sich besonders in Blattfarben und -formen unterscheiden. Die mit Abstand am weitesten in Europa verbreitete Art der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix).

Alle Pflanzenteile sind aufgrund ihres Saponingehalts giftig. Die Aufnahme großer Mengen führt bei Kindern zu Brechdurchfällen und Krämpfen. Vergiftungen mit Todesfolge sind bekannt. Die Aufnahme der dafür erforderlichen Pflanzenmenge erfolgt aufgrund des bitteren Geschmacks der zudem harten Früchte jedoch nur sehr selten.

Deutsche Efeugesellschaft: http://efeu-ev.org/

http://www.smarticular.net/efeu-als-biologisches-waschmittel-und-spuelmittel-verwenden/
Efeu als biologisches Waschmittel und Spülmittel verwenden

Die im Efeu enthaltenen Saponine haben seifenähnliche Eigenschaften, aus diesem Grund lässt sich daraus ein hervorragendes Bio-Spülmittel oder auch Waschmittel für die Wäsche herstellen. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Bio-Waschmittel aus Kastanien. Der besondere Vorteil von Efeu ist jedoch, dass die Pflanze immergrün und deshalb das ganze Jahr über frisch verfügbar ist.
Alles was du brauchst:

ein Gefäß, z.B. ein großes Schraubglas oder Einmachglas (z.B. hier kaufen)
ca. 60 g Efeu-Blätter
optional 1 Teelöffel Waschsoda (z.B. hier kaufen, mehr dazu weiter unten)
600 ml Wasser

So gehst du vor:

Blätter zerkleinern und in einen Topf geben
Optional: 1 Teelöffel Waschsoda hinzu geben (zur Keimtötung und zur weiteren Steigerung der Fettlösekraft), sofern das Produkt z.B. als Spülmittel über mehrere Tage hinweg angewendet werden soll
mit kochendem Wasser übergießen und unter Rühren mindestens 5 Minuten am Siedepunkt ziehen lassen
nach dem Abkühlen in ein Einmachglas füllen
ab und zu schütteln, bis sich nennenswert Schaum bildet
durch ein Sieb gießen und in eine geeignete Flasche füllen, z.B. in eine leere Spülmittelflasche

Fertig ist das selbst gemachte Bio-Spülmittel aus Efeu! Durch die aus dem Efeu gelösten Saponine schäumt es gut und besitzt eine hohe Fettlöse- und Reinigungswirkung. Das Waschsoda steigert die Reinigungswirkung noch, gleichzeitig trägt das Abkochen mit der Soda-Lösung zur Keimtötung und damit zur Steigerung der Haltbarkeit bei. (mehr zur Soda und weitere Anwendungsmöglichkeiten findest du hier)
Anwendung des Spülmittels

Um eine gute, fettlösende Wirkung zu erreich, solltest du ungefähr zwei Tassen je Spülbecken verwenden. Da das Efeu-Spüli sehr flüssig ist, empfiehlt sich die Verwendung eines Lappens oder eines Schwammes, statt einer Bürste.

Wenn es dir zu flüssig ist, dann kannst du es auch nach Belieben andicken, z.B. mit Guarkernmehl (z.B. hier kaufen) oder einfacher Speisestärke nach Packungsangabe. Dadurch erhält es die gewohnte Konsistenz und haftet gut am zu reinigenden Geschirr.

Achtung:

Das Spülmittel bzw. Waschmittel sollte am besten immer frisch zubereitet und innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden, um die Vermehrung von Keimen zu vermeiden. Aufbewahrung im Kühlschrank kann die Haltbarkeit steigern.
Nach dem Geschirrspülen mit dem Efeu-Spülmittel empfiehlt sich, das Geschirr nochmal kurz klar nachzuspülen.

Wäsche mit Efeu waschen

Das Efeu-Spülmittel kann genauso auch zum Wäschewaschen verwendet werden. Gib dazu etwa 200 ml der Efeu-Lösung in das Waschmittelfach der Waschmaschine. Für tierische Fasern wie Wolle und Seide solltest du auf Zugabe von Soda verzichten, da es die Fasern aufquellen lässt, und Efeu frisch und pur verwenden. Alternativ, schau dir dieses Rezept für Feines und Wolle an.

Es ist sogar möglich, direkt mit frischen Efeu-Blättern zu waschen, wir haben es jedoch selbst noch nicht ausprobiert. Gib dazu eine Handvoll Blätter in einen Stoffbeutel oder in eine Socke, die du verknotest.
Moment mal – ist Efeu nicht giftig?

Das stimmt – wie viele andere Pflanzen auch ist Efeu giftig, wenn man ihn in großen Mengen verzehrt. Allerdings betrifft das vor allem die Beeren der Pflanze. In den Blättern ist weit weniger Gift enthalten, in dem wässrigen Auszug nochmal weniger. Du müsstest schon eine sehr große Menge Blätter essen, um Auswirkungen zu bemerken. Auch sollte das Spülmittel nicht getrunken werden. Nähere Infos finden sich bei Wikipedia.

In speziell dosierten Mengen sind die enthaltenen Inhaltsstoffe sogar gesundheitsfördernd, und werden in pflanzlichen Medikamenten unter anderem zur Behandlung von Atemwegserkrankungen sowie von Nervenschmerzen verwendet, zum Beispiel als Efeu Hustensaft.

Kommentar:
Hallo, ich wollte euch mitteilen, dass die Lebensdauer des Efeu-Spüli verlängert wird, wenn man es mit Essig konserviert und im Kühlschrank aufbewahrt Smile Ich gebe den Essig (ca. 100 ml) gleichzeitig mit dem kochenden Wasser zu den Efeu-Blättern, lasse es abkühlen und stelle es anschließend in den Kühlschrank, wo ich es 24 Stunden ziehen lasse. Danach Blätter abschütten und weiter im Kühlschrank aufbewahren. Ich befülle jedes Mal nur ein kleines Einmachglas mit dem ich 1 bis 1,5 Wochen auskomme. Und das Spüli wird nicht schlecht Smile
Roland
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Efeu, vielseitiger als man denkt Empty Re: Efeu, vielseitiger als man denkt

Beitrag von Roland Di 9 Jun 2015 - 15:28

http://efeu-ev.org/wissenswertes-ueber-efeu/kultur/mythos-efeu

Mythos Efeu

Im Althochdeutschen hieß der Efeu noch "ebah", später "Ebheu", dann "Epheu". Dabei wurde die letzte Silbe nicht nur als "Heu" ausgesprochen, sondern auch so verstanden.
Welche Bedeutung diesem "Ep-Heu" zukam ‚ ist allerdings nicht geklärt. Das Lateinische Epitheton "helix" bedeutet übersetzt "windend". Im alten Ägypten galt der Efeu als die Pflanze des Vegetationsgottes Osiris, im antiken Griechenland war er mit der Weinrebe dem Dionysos, in Rom dem Bacchus geweiht. Das die efeuumrankten Bacchus- und Dionysosstatuen dass Blut in weintrunkene Wallung brachten, erwähnt Sophokles: „O sehet, es erregt mir den Geist der Efeu, der zum bacchischen Lusttaumel mich entrückt”.

Dionysos' Begleiterinnen, die Mänaden, waren mit Efeu bekränzt, ihre Thyrusstäbe mit Efeu umwunden. Weil Efeublätter aber nicht nur Ausgelassenheit nährten, sondern auch die vom Alkohol erhitzte Stirn zu kühlen vermochten, trug man Efeukränze während der Gelage. Als Bestandteil eines Geheimrezeptes gegen die Ausfall Erscheinungen nach einer durchzechten Nacht erfreute sich der Efeu auch Jahrhunderte später noch großer Beliebtheit. Hieronymus Bock verrät es in seinem Kräuterbuch: „Efeublätter gestoßen mit Essig und ein wenig Rosenwasser dazu genommen, ist ein köstlich Arznei für das grausam Hauptweh”.

Dionysosverehrer glaubten, reichliches Efeuvorkommen an einem Ort wäre ein sichereres Zeichen für die Anwesenheit des Gottes.
Roland
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