Gartenleben
Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.

Erbsen sind was gutes

Nach unten

Erbsen sind was gutes Empty Erbsen sind was gutes

Beitrag von Roland Di 19 Apr 2016 - 7:43

https://de.wikipedia.org/wiki/Erbse

Die Erbse ist eine einjährige, krautige Pflanze. Das Wurzelsystem ist in der oberen Bodenschicht stark verzweigt und kann in geeigneten Böden eine Tiefe von 1 Meter erreichen. Die niederliegenden oder kletternden Stängel werden 0,5 bis 2 Meter lang und sind einfach oder am Grund verzweigt.
Die Laubblätter besitzen ein bis drei Fiederpaare und verzweigte Blattranken.
Ein bis drei zwittrige Blüten stehen in einem traubigen Blütenstand. Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni, wobei eine Blüte etwa drei Tage und ein Exemplar zehn bis 21 Tage blüht.
Die Hülsenfrüchte sind 3 bis 12 Zentimeter lang, 1 bis 2,5 Zentimeter dick und je nach Sorte grün, gelb oder bräunlich, selten schwarz. Die Hülsenfrüchte enthalten vier bis zehn Samen, die wie die Pflanze Erbsen genannt werden. Die Samen weisen einen Durchmesser von 3 bis 9 Millimetern auf und sind je nach Sorte unterschiedlich gefärbt. Die aufgeblähten Hülsenfrüchte wirken als Austrocknungsstreuer.

An den Seitenwurzeln befinden sich die Wurzelknöllchen. Die Erbse geht eine Symbiose spezifisch mit stickstoffbindenden Knöllchenbakterien ein. Außerdem ist eine arbuskuläre Mykorrhiza mit dem Pilz Glomus intraradices und anderen Pilzarten bedeutsam, die vor allem die Phosphorversorgung verbessert.

Erbsen enthalten wie die meisten Leguminosen Phytoöstrogene, die die Fruchtbarkeit von Säugetieren reduzieren. In Indien verwendeten Frauen Suppe aus Erbsenhülsen zur Verzögerung der Empfängnis.

In den Alpen wächst die Erbse bis in Höhenlagen von 2000 Metern.
Die Erbse hat eine starke Unverträglichkeit zu sich selbst, daher müssen Anbaupausen von sechs bis acht Jahren eingehalten werden. Sie gilt aufgrund des frühen Erntetermins und der positiven Beeinflussung der Bodenstruktur als gute Vorfrucht für Raps und Wintergetreide. Erbsen werden in Mitteleuropa im Frühjahr, von März bis Anfang April, mittels Drillsaat ausgesät. Auch Mischanbau mit Ackerbohne oder Getreiden kommt vor. Als stickstoff-fixierende Leguminose ist nur wenig oder keine Stickstoffdüngung notwendig.

Für die menschliche Ernährung wurden ursprünglich ebenfalls Trockenerbsen verwendet,[21] die hauptsächlich als Mus zubereitet wurden. Heute noch verbreitet ist die Erbsensuppe. Im 19. Jahrhundert entstand die Erbswurst. Getrocknete Erbsen werden als ganze Erbsen (mit Samenschale) oder als halbe Erbsen (deren Samenschale entfernt wurde) benutzt. Heute werden Erbsen in Mitteleuropa hauptsächlich grün zubereitet. Häufig finden Erbsen in Form von Konserven und tiefgekühlt Verwendung; seltener frisch, da Erbsen nicht besonders lange haltbar sind und rasch an Geschmack verlieren. Im Gegensatz zu früher wird sie als Gemüsebeilage verwendet, weniger als Hauptnahrungsmittel.
Bis ins 17. Jahrhundert wurde die Erbse als Trockengemüse verwendet und im Allgemeinen als Mus gegessen. Erst ab dem 16. oder 17. Jahrhundert wurden Sorten gezüchtet, die man unreif und grün verspeiste oder als Zuckererbsen mit der Hülse. Die Trockenerbsen wurden jedoch erst durch die modernen Konservierungstechniken (Konserven, Tiefkühlen) vom Speisezettel verdrängt. Sie erleben mit der Vollwertküche wieder eine kleine Renaissance.

Erbsen galten einerseits als Totenspeise. Wer in der Karwoche Erbsen aß, sollte bald eine Leiche im Haus haben. Auch das Verspeisen von Erbsen während der zwölf Rauhnächte sollte zu verschiedenen Unglücksfällen führen. In Böhmen war es Brauch, am Heiligen Abend in die Ecken der Stuben kreuzweise Erbsenmus zu streuen, wohl ein Relikt aus der Verehrung der Totengeister, später sagte man „für die Mäuse“. In manchen Gegenden ist Erbsensuppe fixer Bestandteil des Leichenschmauses, so in Mecklenburg. In Freiburg im Breisgau wurde sie bei der Totenwache gereicht.

Erbsen galten auch als Fruchtbarkeitsbringer, da die verstorbenen Ahnen auch die Fruchtbarkeit brachten. Einige Bräuche in diesem Zusammenhang waren/sind: Erbsen als erstes Futter für die Schweine an Neujahr (Ostpreußen); Schlagen eines Sackes mit Erbsen an Obstbäume, damit sie so viel Früchte wie Erbsen im Sack tragen; Erbsen als Hochzeitsspeise; Erbsen zum Bewerfen des Brautpaares. Als Fruchtbarkeitsbringer sei auch der Erbsenbär erwähnt, der etwa im rheinländischen Karneval oder im alemannischen Raum vorkommt, oder in Ostdeutschland bis ins 20. Jahrhundert Bestandteil des Brautzugs war. Der Erbsenbär war in germanischer Zeit eine Verkörperung des Gewittergottes Thor (Donar), von daher kommt auch der Brauch in manchen Gebieten Deutschlands, am Donnerstag Erbsensuppe zu essen (z. B. Schwaben).
Roland
Roland
Admin Gartenleben

Anzahl der Beiträge : 168
Punkte : 363
Bewertung : 0
Anmeldedatum : 17.08.14
Ort : Salzburg

https://gartenleben.forumieren.net

Nach oben Nach unten

Nach oben

- Ähnliche Themen

 
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten