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Rio-Palisander

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Beitrag von Roland Fr 27 Feb 2015 - 9:07

http://de.wikipedia.org/wiki/Rio-Palisander

Dieser Baum kommt in freier Natur nur im brasilianischen Mata Atlântica vor.
Die Laubblätter sind unpaarig gefiedert.
Die kurze Blütezeit ist in Brasilien im November und Dezember. Die braunen, bis zu etwa 3 cm langen, flachen Hülsenfrüchte bleiben geschlossen und enthalten jeweils 1-3 Samen. Von Januar bis September sind Früchte vorhanden. Die Früchte werden als Ganzes abgeworfen und werden durch den Wind verbreitet.

Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die unteren Feuchtwälder des östlichen Brasiliens, südlich von Bahia über Rio de Janeiro bis nach São Paulo.
Das Vorkommen ist durch langfristigen, massiven Holzeinschlag mittlerweile stark dezimiert, deshalb wurde diese Baumart 1992 in die höchste Schutzstufe des international geltenden Washingtoner Artenschutzabkommens aufgenommen.

In Brasilien hat man der Rinde mehrerer Dalbergia-Arten medizinische Heilwirkung zugesprochen.

Das Holz zählt seit über 300 Jahren zu den begehrtesten tropischen Importhölzern.

Es gab einzelne sehr alte Exemplare bei denen Stammdurchmesser von 100 bis 120 cm ermittelt wurden; heutzutage findet man eher 30 cm starke Exemplare, oft sind es Brusthöhendurchmesser von 40-80 cm. Sie können Wuchshöhen von 25 - 30, aber meist nur 15 - 25 m erreichen. Sie wachsen spannrückig und unregelmäßig geformt. Die Nutzholzstämme sind oft hohl und nur etwa 8 m lang. Die Holzoberfläche fühlt sich ölig an.
Seit 1914 ist im internationalen Handel der Handelsname Jacaranda für Holz mit brasilianischer Herkunft üblich, um dieses vom Ostindien-Palisander, dessen Verbreitungsgebiet in Indien liegt, zu unterscheiden.
Für Dalbergia nigra ist neben Rio-Palisander im Katalog kommerzieller Handelsnamen eine umfangreiche Liste an Handelsnamen aufgeführt; die wichtigsten sind:
englisch: Brazilian Rosewood
deutsch: Rio-Palisander
portugiesisch: Jacaranda da bahia und Jacaranda legitimo, Caviuna, Cambora, Palissandre und Rio-Pallisandro

Ab etwa 1660 begann die Einfuhr brasilianischer und indischer Palisanderhölzer nach Europa.
Die Kolonialmächte Portugal und England importierten es via Lissabon und London. In den europäischen Residenzstädten wurden Dalbergia-Hölzer schon früh für die Intarsienkunst verwendet. Sehr beliebt war es zum Beispiel für Möbel.

Der Celluloseanteil liegt bei etwa 36 %. Der Ligninanteil bei 34 %. Dementsprechend sollte sich der Anteil an Hemicellulosen oder Pentosen auf etwa 25–30 % belaufen. Er liegt aber bei 19,5 %, was einen sehr hohen Anteil an Extraktstoffen, also an anorganischen Inhaltsstoffen, Fetten und Ölen als Ursache haben könnte. Der pH-Wert befindet sich zwischen 4,6 und 4,8 und ist damit deutlich saurer als das Holz des Ostindischen-Palisanders (pH-Wert: 6,3).

Im Allgemeinen haben die Palisanderhölzer inhibierende lösliche Inhaltsstoffe und weisen zudem Wirkstoffe gegen Insektenbefall auf. Das Rio-Palisander-Holz verfärbt sich in Kontakt mit Eisen blau-grau. Dies weist auf weitere Gerbstoffe hin.

Generell sind Palisanderhölzer schwer spaltbar und leicht spröde. Sie schwinden nur in geringem Maße und haben ein gutes Stehvermögen. Ihr Kernholz ist weitestgehend resistent gegenüber Pilzen und Insekten, aber nicht gegen Bohrmuscheln. Außerdem ist es witterungsfest. Es wird der Dauerhaftigkeitsklasse 1 zugeordnet.

Das Holz des Rio-Palisanders lässt sich relativ gut sägen. Es wird empfohlen, beim Sägen des Holzes hartmetallbestückte Werkzeuge zu verwenden, da ohne selbige ein starker Stumpfungseffekt, auf Grund der hohen Härte auftreten kann. Es ist gut drechselbar und beim Hobeln lassen sich glatte Oberflächen erzeugen. Schrauben müssen vorgebohrt werden. Beim Verleimen ergeben sich keine Probleme.

Der Rio-Palisander wird aufgrund von seinen guten Klangeigenschaften besonders gerne im Instrumentenbau verwendet. So zum Beispiel für Gitarrengriffbretter, Halsschnecken, Wirbel, Instrumentenböden und mechanisch beanspruchte Teile von Streich- und Zupfinstrumenten, aber auch für Klaviere, Blockflöten, Klangstäbe und Xylophone. Bei Drechslern wird es gerne für jegliche ihrer Arbeiten (Bürstenrücken, Messergriffe) genommen. Aber auch das Furnier ist beliebt für Möbel und als Ausstattungsholz für den Innenausbau, im Besonderen auf Schiffen.
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