Knoblauchsrauke

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Der Name bezieht sich auf den Knoblauchduft, der beim Zerreiben der Blätter entsteht.
Die Knoblauchsrauke ist eine zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 100 cm erreicht. Sie besitzt eine lange Pfahlwurzel und blüht mit kleinen weissen Blüten von April bis Juli.
Zur optimalen Lichtausnutzung sind die unteren Blätter relativ groß und lang gestielt und werden nach oben hin deutlich kleiner und kurzstieliger.
Die Knoblauchsrauke ist ein Stickstoffzeiger und eine Halbschattenpflanze. Auch in Astgabeln von Bäumen kann sie epiphytisch wachsen.

Die Knoblauchsrauke wirkt antiseptisch, leicht harntreibend und schleimlösend. Man sagt ihr darüber hinaus auch antiasthmatische Eigenschaften nach. In der Volksmedizin wurden aus den Blättern Breiumschläge zur Behandlung von Insektenstichen und Wurmerkrankungen hergestellt.

Die Knoblauchsrauke hat im Mittelalter und der frühen Neuzeit eine gewisse Rolle als Gewürzpflanze gespielt und geriet, als Gewürze preisgünstiger und damit für alle Bevölkerungsschichten erschwinglich wurden, als solche zunehmend in Vergessenheit. Ähnlich wie beim Bärlauch entdeckt die moderne Kräuterküche allmählich die Knoblauchsrauke in zunehmendem Maße wieder.

Knoblauchsrauke wurde schon vor 4000 v. Chr. im Mesolithikum als Gewürz benutzt, wie Phytolithen an Scherben von Tontöpfen aus Neustadt in Holstein an der Ostsee und Stenø in Dänemark zeigen. Damit ist die Knoblauchsrauke das älteste bekannte einheimische Gewürz.
Im Mittelalter wurde die Knoblauchsrauke mit ihrem pfeffrig-knoblauchartigen Geschmack vor allem von der ärmeren Bevölkerung genutzt, die sich die teuren Gewürze nicht leisten konnte. Sie wurde im Mittelalter aus diesem Grund sogar in Gärten angebaut. Zum Essen werden die Blätter von April bis Juni gesammelt.
Beim Kochen verflüchtigt sich allerdings der pfeffrig-knoblauchartige Geschmack. Knoblauchsrauke muss daher Speisen in rohem Zustand beigegeben werden. Die moderne Kräuterküche hat die Knoblauchsrauke wiederentdeckt und mischt die feingehackten Blätter in Salatsoßen und Quark- oder Frischkäsemischungen. Darüber hinaus werden die geschmacksintensiven Blüten verwendet, um salzige Sorbets und Salate zu dekorieren. Die schwarzen Samen der Knoblauchsrauke lassen sich ähnlich wie Pfefferkörner verwenden und haben einen sehr scharfen Geschmack.

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liebt vor allem feuchte und schattige Standorte

Während die frischen, zart grünen Frühlingsblätter und Triebspitzen in der Wildkräuterküche zum Einsatz kommen, eignen sich die Samen der Knoblauchsrauke vor allem für das gesunde Würzen von Gemüsespeisen. Die vierblättrigen weißen Blüten können als essbare Deko in Salaten oder auf Broten verwendet werden.

Besonders schnell gemacht ist eine Frühlingskräuterpizza: Den ausgewalkten Pizzateig einfach mit pürierten Paradeisern oder Tomatenmark bestreichen. Frühlingswiesenkräuter wie Knoblausrauken-, Löwenzahn-, Spitzwegerich-, Gänseblümchenblätter kleinschneiden und auf dem Teig verteilen.

Mit würzigem Käse belegen und im Backrohr bei rund 220 Grad ungefähr zehn Minuten backen. Vor dem Servieren mit Kräuterblüten bestreuen - auch hier eignen sich Löwenzahn und Gänseblümchen, aber auch Lungenkraut und Stiefmütterchen.

Laut der Kräuterexpertin Christine Lackner lässt sich die Knoblauchsrauke aber auch gut trinken: Gemixt mit einem Buttermilch- oder Naturjoghurt-Wassergemisch sowie anderen Frühlingskräutern wie etwa Giersch, Brennnessel oder ähnlichem ist schnell ein grüner, gesunder Smoothie gemacht, der noch mit Kräutersalz und etwas Zitronensaft abgeschmeckt werden kann.