Gartenleben
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Kopfweiden

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Kopfweiden Empty Kopfweiden

Beitrag von Roland Do 21 Aug 2014 - 19:11

Auf unserem ersten Gartengelände schneiden wir etliche Weidenbäume um. Einige werden in Schulterhöhe geschnitten, um so als Kopfweide und kleiner buschiger Baum weiterleben zu können, ohne viel Schatten zu werfen. So alle 2-3 Jahre kann man die Triebe schneiden. Die sind als Bohnenstangen oder für andere Zwecke ganz praktisch...

Hier wieder eine wikipedia-Zusammenfassung von mir ergänzt und gekürzt: http://de.wikipedia.org/wiki/Kopfweide

Als Kopfweide bezeichnet man eine Weide, deren Stamm als Jungbaum auf einer Höhe von etwa 1 bis 3 Metern eingekürzt wurde und deren Zweige in der Folge regelmäßig beschnitten werden.
Als Arten nutzt man hierzu meist die Silber-Weide (Salix alba) oder die Korb-Weide (Salix viminalis). An der Schnittfläche treibt der so behandelte Baum in großer Zahl neue Triebe aus. Diese Ruten lassen sich gut erreichen und zur wirtschaftlichen Nutzung abschneiden (schneiteln). Im Laufe der Zeit verdickt sich der oberste Abschnitt des Stammes, es entsteht der Kopf der Weide. Ist eine Weide einmal zur Kopfweide geschnitten worden, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Alle 3-10 Jahre ist ein Schnitt notwendig.

Ruten zum Flechten werden in kurzen Abständen geschnitten, für die Nutzung als Pfosten oder Stiele wird länger gewartet. Bereits ein um wenige Jahre längeres Intervall (15 - 20 Jahre) und der Baum "wächst durch". Mit seiner durch große schräge Äste veränderten Statik, kann er unter deren Last teilweise auseinander brechen. Dieser Effekt erklärt die große Anzahl an bizarren, beschädigten Kopfweiden, deren Vitalität aber derartig große Schäden noch lange kompensieren kann.

Da Äste von Weiden früher häufig als Pfähle für das Errichten von Weidezäunen benutzt wurde, entstanden aus diesen Pfählen durch die enorme Regenerationsfähigkeit der Weiden neue Pflanzen. Aus diesem Grund stehen Kopfweiden häufig (z. B. am Niederrhein) in einer Reihe.

Eine moderne Form der Weidennutzung ist der Lebendverbau, hierbei werden lebende Zweige zur Erstellung von Bauwerken verwendet. Von der Befestigung von Hängen durch das Verwurzeln der Äste, bis zu beachtlichen Gebäuden aus lebendem Holz (wie z. B. einem Weidendom http://de.wikipedia.org/wiki/Weidenkirche) reicht die Verwendungsmöglichkeit.
Die gewonnenen Ruten wurden in früheren Zeiten für die Korbflechterei (siehe Korb-Weide) oder in Verbindung mit Lehm als Baumaterial für Häuserwände benutzt. Ältere bzw. durchgewachsene Äste wurden für die Herstellung von Besen- und Werkzeugstielen verwendet.

Heute gibt es kaum noch eine wirtschaftliche Nutzung der Weiden, da sich industrielle Ersatzprodukte durchgesetzt haben; dementsprechend werden Kopfweiden heute auch nur noch selten gepflegt, was schade ist.

Sowohl die männlichen Weiden als auch die weiblichen Weiden mit ihren Kätzchen bieten den Bienen im Frühjahr die erste Nahrung. Darum werden in der Regel in einem Jahr nicht alle Weiden eines Bestandes geschneitelt, sondern abwechselnd immer nur einzelne.
Roland
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