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Haselnuss-Stauden

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Beitrag von Roland Fr 29 Aug 2014 - 19:35

http://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Hasel

Die Haselnuss wird meist rund 5-6m hoch. Bekannt ist sie für ihre essbaren, seit Jahrtausenden vom Menschen genutzten Früchte, die Haselnüsse. Der Großteil der im Handel erhältlichen Haselnüsse stammt jedoch von der nahe verwandten Lambertshasel.
In seltenen Fällen wächst sie als Baum und wird dann bis 10m hoch. Sie ist sommergrün und bildet Stockausschläge. An der Stammbasis entstehen Schößlinge, die im ersten Jahr mehrere Meter hoch werden können, sich aber erst im 2. Jahr verzweigen und noch später zur Seite biegen. Diese Schößlinge sorgen für den strauchförmigen Wuchs, da die Verzweigung der Hasel ansonsten an der Spitze gefördert ist. Der Stammdurchmesser kann 15 - 18 cm erreichen. Das Höchstalter der Hasel liegt bei 80 - 100 Jahren.

Die Hasel verfügt über weibliche und männliche Blütenstände.
Die Hasel hat ihre Blütezeit im Februar/März vor dem Laubaustrieb und ist als Frühblüher ein wichtiger Pollenlieferant für Honigbienen. Die weiblichen Blüten sind recht unscheinbar. Die männlichen Kätzchen (würschtlförmig) enthalten etwa 2 Millionen Pollenkörner. Mit etwa 10 Jahren tragen die Sträucher das erste Mal Früchte.
Die männlichen Blütenstände entstehen bereits im Herbst des Vorjahres und überwintern. Meist stehen 2 - 4 Blütenstände an der Spitze oder in Blattachseln letztjähriger Triebe. Zur Blüte strecken sie sich auf 8 - 10 cm Länge.
Die Samen der Haselnuss enthalten rund 60 % fettes Öl. Erntezeit ist üblicherweise September/Oktober.
Die dichteste Durchwurzelung ist in 30 - 40 cm Tiefe. Die mittlere Wurzellänge liegt bei Haseln in Feldschutzhecken bei 3 - 4 m. Daher übt die Hasel kaum negativen Einfluss auf benachbarte Kulturen aus. Die Hasel geht u.a. mit folgenden Pilzen eine Ektomykorrhiza ein: Schwarze Trüffel, Sommertrüffel, Wintertrüffel und Steinpilz.
Sie ist eine Lichtpflanze, verträgt aber auch mäßigen Schatten. Ihr starker Blattabfall führt dem Boden reichlich Humus zu.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Haselnussholz von Reifschneidern für die Herstellung der Fassreifen verwendet. Starke junge Ruten werden als Stöcke, Gitterwerk, Blumenstäbe etc. verwendet, früher zudem für Vogelschlingen, Ausklopfstäbe und Korbbügel, stärkere Äste für Spazierstöcke und Armbrustbögen. Das Holz ist weich und gut spaltbar, aber nicht sehr haltbar. Man benutzt es für Tischlerarbeiten, früher auch für Wurfspeerschäfte. Häufiger wird es gespaltet, die Späne zum Flechten benutzt. Die Kohle dient als Zeichenkohle, aber auch zur Herstellung von Schießpulver.

Bereits im frühen Mesolithikum steuerte die Haselnuss einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Menschen bei.
Die Nüsse oder das daraus gewonnene Haselnussöl werden für Backwaren, Süßigkeiten (Nougat, Krokant) und für Speiseeis verwendet.
Die Vermehrung erfolgt dabei meist über vegetative Vermehrung, hauptsächlich durch Stecklingsbewurzelung, Absenkerbildung und Pfropfen. Bei letzterer dient oft die Baumhasel (Corylus colurna) als Unterlage, da sie mit ihrem Stamm leicht zu pflegen und zu beernten ist.

Als Arzneimittel dienen die Haselnussblätter, die in Teegemischen verwendet werden.

Kulturelle Bedeutung
Die Hasel ist ein Symbol für Lebens- und Liebesfruchtbarkeit; Unsterblichkeit; Frühling und glückhaften Beginn; Wunscherfüllung; Glück. Sie hat wie der Schwarze Holunder in Mitteleuropa eine lange kulturelle Tradition. Haselzweige waren häufig Teil von heidnischen wie auch christlichen Grabfunden.

Als sehr altes Nahrungsmittel dürfte die Hasel schon bei Steinzeitkulturen einen hohen Stellenwert besessen haben. Zumindest aus germanischer Zeit ist überliefert, dass die „Frau Haselin“ nicht gefällt werden durfte. Fremde durften von Haselsträuchern nicht mehr als eine Handvoll Nüsse nehmen.

Im antiken Rom war die Hasel ein Friedenssymbol. Unterhändler bei Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen hatten als Zeichen ihrer guten Absichten einen Haselzweig in der Hand. Noch in historischer Zeit wurden in Deutschland Mahl- und Gerichtsstätten mit den „Summerlatten“, den Johannistrieben der Hasel, abgesteckt. Haselzweige dienten auch als Grenzmarkierungen. Der Weiser-Stab von Gerichts- und Forsthoheit bestand aus Haselholz.

Haseln wird die Eigenschaft zugeschrieben, Kraftströme fließen zu lassen. Daher werden Haselruten als Wünschelruten verwendet. Der Strauch soll auch vor Blitzschlag schützen und störende Erd- und Wasserstrahlen ableiten. Der Haselzauber war zwar schon in frühfränkischer Zeit verboten worden, blieb aber noch über Jahrhunderte bestehen. Der Glaube an die Wünschelrute blieb bis ins 17. Jahrhundert allgemein verbreitet. Man wollte Schätze, Metalladern und Quellen damit aufspüren. Der Gebrauch als Wünschelrute hat sich bis heute erhalten.

Die Redewendung "in die Haseln gehen" steht für ein Stelldichein. Die Volkssprüche viel Hasel, viel Kinder ohne Vater und der ist aus einer Haselstaude entsprungen weisen auf den außerehelichen Charakter solcher Verbindungen hin.
Als Glücksbringer und Fruchtbarkeitssymbol wurden in Rom, in England und in Südwestdeutschland der Braut bei der Hochzeit ein Korb mit Haselnüssen geschenkt, oder man bewirft das Brautpaar mit Haselnüssen. Im alten Rom warf der Bräutigam Nüsse unter die Gäste.



http://de.wikipedia.org/wiki/Lambertshasel
Die Lambertshasel erreicht größere Wuchshöhen als die Gemeine Hasel. Die Blätter haben einen oft sehr intensiven braunroten Schein. Die Nuss der Lambertshasel gleicht am meisten der „Zeller Nuss“ und ist von einer sehr langen, eingeschnürten, am oberen Ende geschlitzten Fruchthülle umgeben.
Sie ist kälteempfindlicher als die in Deutschland heimische Gemeine Hasel. Ihr Hauptanbaugebiet liegt in der türkischen Schwarzmeerregion. Dort werden drei Viertel der weltweit erzeugten im Handel erhältlichen „Haselnüsse“ erzeugt; nur der kleinere Teil der Weltproduktion an Haselnüssen stammt von der Gemeinen Hasel.

Die „Bluthasel“ ist eine rotlaubige Sorte; sie wird häufig als Zierstrauch in Gärten angepflanzt. Oft wird sie irrtümlich als eine Zuchtform der Gemeinen Hasel angesehen. Ihre Nussfrüchte sind ebenfalls essbar, aber meist kleiner als die der Stammform.

http://www.baumschule-horstmann.de/shop/exec/product/64/8216/Haselnuss-Rotblaettrige-Zellernuss.html
Die Haselnuss 'Rotblättrige Zellernuss' wächst breit aufrecht und gut verzweigt. Ihre Früchte haben eine rötliche Schale und sind sehr wohlschmeckend. Im September/Oktober sind sie pflück- und genussreif.
Sehr dekorativ sind an dieser Sorte die bronzeroten Blätter sowie die dunkelroten Kätzchen, die im März erscheinen, beides macht sie auch als Zierstrauch interessant.
Eine sehr wüchsige und gut fruchtende Sorte.
Für gute Erträge empfiehlt es sich mehrere Sorten oder Wildhasel mitzupflanzen.


Die Korkenzieher-Hasel - vermutlich eine Spontanmutation, entdeckt in England um 1900, zeichnet sich durch verdrehte Zweige aus.
Roland
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