Gartenleben MOBIL!

Auf unserer Vereinssitzung vom 13.2.2015 haben wir beschlossen, folgendes Projekt auszuarbeiten
und nach Möglichkeit in der Praxis zu erproben:

„die mobile Gartenparzelle“
Ich nenne es Gartenleben MOBIL!

Meine Idee ist die Nutzung von leer stehenden Flächen in Wohn- und Gewerbegebieten,
welche mindestens eine Gartensaison nutzbar sind.
Mobile Parzelle heisst es deswegen, weil die jeweiligen Gartenanteile auch auf Schotter- oder Asphaltboden auf- und wieder leicht abgebaut werden können. Nämlich mittels Pflanztrögen und Einzäunungen, die nach Art von Bauzäunen mit blickdichten Bespannungen nach außen abgeschirmt werden. Wer will, kann sich stellenweise Holzböden reinlegen, oder diese grünen Rasenmatten aus Kunststoff.
Sitzecke mit Tisch und Sonnensegel, fertig ist die Laube!

Wasserversorgung müsste man je nach örtlicher Gegebenheit herstellen.
Einen Teil dieser Einrichtungen kann der Verein finanzieren, soweit es die Einnahmen daraus zulassen.
Wird das Gelände vom Eigentümer nach einem oder hoffentlich erst nach mehreren Jahren für Bebauung oder anderweitige Nutzung zurückverlangt, wird diese „mobile Gartenparzelle“ auf die nächste verfügbare Fläche verlegt.
Sollte nicht gleich eine zu bekommen sein, lagern wir die Pflanztröge und Abzäunungen auf Vereinsgelände ein oder verleihen sie an andere Vereinsmitglieder, die Verwendung dafür haben.

So nach und nach möchte ich das Projekt hier auf unserer website entwickeln.
Diskussion und Ideen dazu sind willkommen.

Genau wie bei den anderen Sektionen sollen dadurch keine Kosten für den Verein entstehen,
die nicht aus den Einnahmen dadurch abgedeckt werden können.

Ein Beispiel aus Berlin: http://prinzessinnengarten.net/wir/
oder https://gartenpolylog.org/gardens/nachbarschaftsgarten-adolf-loos-gasse-ein-mobiler-garten-fur-die-bewohnerinnen-der-wohnhausanlage-adolf-loos-gasse-in-der-grossfeldsiedlung
oder http://www.wohnblog.at/wohnen/garten/182-ein-mobiler-garten-fuer-alle-salzburgerinnen.html
http://www.stadt-salzburg.at/internet/service/aktuell/aussendungen/2014/itzling_begruente_einkaufswagerl_als_mob_407511.htm
oder Bern: http://www.derbund.ch/bern/stadt/Jedem-Berner-seinen-Garten/story/21467741
oder https://gartenpolylog.org/gardens/filino-betriebsgarten
oder http://gardenlab-graz.over-blog.com/
oder http://www.tiroltv.at/regionen/unterwegsintirol_innsbruck/105983145/
oder https://gartenpolylog.org/gardens/nachbarschaftsgarten-auf-zeit-eurogate
oder http://www.karlsgarten.at/beschreibung.html
oder http://www.krongarten.at/d7141_8xw/krongarten/
oder http://www.salatpiraten.org/

Pachtvertrag

zwischen

Verpächter Verein „Gartenleben“

und

Pächter Name Adresse
Vereinsmitgliedschaft ist für die Dauer des Pachtverhältnisses verpflichtend.

Pachtgegenstand auf Grundstück ORT, MUSTERSTRASSE 13
Fläche: 100 m² in beiliegender Planskizze dargestellt
       Beide Vertragsteile erklären Lage des Pachtgrundstückes und
               dessen Grenzen in der Natur zu kennen.

Pacht 150,- € jährlich wird bar im Voraus bezahlt.
Die Pacht wird alle 2 Jahre mittels VPI (Verbraucherpreisindex) angepasst.
                       Bei vorzeitigem Pachtende unterm Jahr ist anteilsmäßige Rückerstattung nicht vereinbart.

Kaution              Damit dem Verpächter mit Ende des Pachtvertrages kein Schaden entstehen kann,
                       bezahlt der Pächter eine Kaution in Höhe von 300,- € die für allfällige Abbau-,
                       Wiederstellungs-, Transport und Entsorgungskosten verwendet wird, falls der Pächter
                       seinen Verpflichtungen zum Pachtende nicht nachkommt.

Pachtdauer Das Pachtverhältnis beginnt mit 1.1.2016 und wird jedes Jahr bis spätestens Ende
                       Februar fürs neue Kalenderjahr durch Zahlung der Pacht und Unterschrift verlängert.
Der Verpächter verzichtet nicht während der Vertragsdauer auf die Ausübung
                       des Kündigungsrechtes

Kündigung        durch den Verpächter ist bei Vorliegen nachstehender Auflösungsgründe möglich, wenn
a) der Pächter trotz Mahnung und Setzung einer 14-tägigen Frist den fälligen Pachtbetrag nicht bezahlt
b) der Pächter nicht mehr Vereinsmitglied bei „Gartenleben“ ist
       c) die Liegenschaft gröblich vernachlässigt oder der Pächter sonst einen erheblich nachteiligen
           oder nicht zweckentsprechenden Gebrauch vom Pachtobjekt macht
d) der Pächter sonstige wesentliche Vertragsverletzungen begeht
       e) kündigt der Grundbesitzer dem Verein Gartenleben, wird den Pächtern davon schnellstmöglich
           Mitteilung gemacht. Neue Ersatzflächen anderswo werden in diesem Fall falls möglich vermittelt.

Pachtende       Ist das Pachtverhältnis beendet oder tauscht der Pächter mit einem anderen Pächter,
                      so ist der Verpächter berechtigt auf Entfernung aller Gegenstände zu bestehen; es wird
                      nach Möglichkeit zusammen mit Pächter, Verein und eventuell Folge-Pächter eine
                      einvernehmliche Vereinbarung getroffen.
              Zum Zeitpunkt des Pachtendes nicht entfernte Gegenstände können vom Verpächter
                      kostenpflichtig entfernt werden lassen oder gehen in dessen Eigentum über.
                      Die Kaution wird für diesen Zweck verrechnet.


Gartenordnung Es gilt die beigeheftete Gartenordnung, die separat unterschrieben wird.
                       Bei fallweiser Änderung der Gartenordnung gilt die am Garteneingang ausgehängte
                       aktuelle Version.

Sonstiges Das Wegbringen von Erdreich anderen Bodenbestandteilen oder Vereinseigentum
                       ist nicht gestattet. Der Pächter ist nicht berechtigt, Gegenforderungen auf den
                       Pachtzins aufzurechnen. Änderungen zu diesem Vertrag bedürfen der Schriftform.
Beide Teile erklären, dass die vereinbarte Gegenleistung, die von beiden Vertragsteilen
                       angenommene Geschäftsgrundlage für diesen Vertrag darstellt und keiner der beiden
                       wegen Irrtums oder aus einem anderen Grund angefochten wird.

Salvatorische Klausel Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages unwirksam sein, wird die Wirksamkeit
                               der übrigen Bestimmungen davon nicht berührt. Die Parteien verpflichten sich,
                               anstelle einer unwirksamen Bestimmung eine dieser Bestimmung möglichst nahe-
                               kommende wirksame Regelung zu treffen.

Die Pflanztröge

Eine preiswerte Variante sind die schwarzen Mörtelwannen mit 80 bis 90 Liter Inhalt. Die sind gut zu transportieren, wenn 2 Mann anheben.

Andere Möglichkeit sind BigBags, die eventuell in Holzumrandungen (auch aus Paletten möglich) eingehängt werden.
http://www.big-bag.com/big-bags-fibc/big-bags-steinesaecke-guenstig.html

Mehr Volumen, dafür aber viel mehr Arbeit beim Auf- und Abbauen, bieten Hochbeete.

Die teuerste aber schönste Variante sind fertige Holz-Pflanztröge aus dem Baumarkt. Beispiele:
http://www.baumax.com/at/Garten/Pflanzen-und-Zubehoer/Uebertoepfe-und-Pflanzengefaesse/c/155

Handlich und etwas verrückt, scheint aber zu funktionieren: Getränkekisten
http://www.salatpiraten.org/

Der Bodenbelag

kann wie vorhanden, so bleiben wie er ist.
Schotterflächen können etwas anplaniert werden.

Wer es schöner haben will, verlegt einen Kunstrasen-Outdoorteppich
http://www.hornbach.at/shop/Kunstrasen-Hampton-mit-Drainage-moosgruen-200-cm/7194939/artikel.html?sourceCat=S2866&WT.svl=artikel_img#artikeldetails

oder baut sich eine schöne Terasse aus Holz:
http://www.obi.at/decom/category/Garten_%26_Freizeit/Terrasse_%26_Wege/Terrassendielen/1464

Kies-Aufschüttungen sind auch eine Möglichkeit
http://www.kiesfix.at/gastgaerten-und-gewerbliche-flaechen-gestalten-mit-kies.html

Vorteile des MOBIL-Gartens

- meistens schnecken-frei!
- oft im städtischen Bereich mit viel Infrastruktur daneben
- kein Rasenmähen
- kein Heckenschneiden

Die Einzäunung

Die beste Lösung wird es wohl sein, Bauzaun-Elemente zu verwenden.
http://www.hago.at/pages/produktgruppe/frameset_gverkauf.php?main=../produktseiten/hago_stop/hago_stop.php
oder
http://www.josefsteiner.at/mobilzaun-bauzaun-breite-3-45-m-hohe-2-m.html

Wir könnten an den Außenflächen Werbeplanen anbringen
und innen grüne Bespannung oder jeder eigenes Material, das ihm gefällt (Strohmatten, Tarnnetz u.a.)

Jeder Parzellenbenutzer kann sich nach Belieben zum Gartennachbar abgrenzen mit Holzflecht-Elementen oder anderen möglichen leicht demontierbaren Zäunen. Wichtig ist jedoch die windfeste Konstruktion, nicht daß bei Sturm die Teile herumfliegen und anderen einen Schaden machen...

Pavillon - Sonnensegel

Feste Hütten sind nicht vorgesehen, weil das die Grundbesitzer meist sowieso nicht haben wollen und im Räumungsfall zuviel Aufwand verursachen wird, falls die ehemaligen Pächter sich ohne Eigenleistung für den Abbau verabschieden...

Daher sollen auf unseren Gartenleben-MOBIL Parzellen nur schnell auf- und abbaubare Pavillons oder Sonnensegel verwendet werden, um schattige Plätze zu haben.

Beispiele:
http://www.amazon.de/Schneider-650-14-Pavillon-300x300cm-quadratisch/dp/B004EWGN5Q

https://www.otto.de/p/sonnensegel-high-peak-tarp-2-406440071/#variationId=406440079

http://www.sonnensegelshop.com/bausaetze-1.html

Paletten

können zu Hochbeeten werden
oder zu Gartenmöbeln
und zum Schluß zu Brennholz
http://www.lobauerinnen.at/projekte/palettenbaumobel/

Wasserspeicher

die gleichzeitig Baumaterial für eine Pergola sind
und obendrauf noch Platz für schneckensichere Gartenfläche haben
http://www.lobauerinnen.at/projekte/haus-aus-wasser/

Ähnliche Denkansätze für Zwischennutzung von Frei- und Leerstandflächen im städtischen Bereich gibt es auch anderswo:

http://www.gbstern.at/projekte-und-aktivitaeten/stadtnutzen/sommer-in-erdberg/

In Erdberg ist was los! Eine Baulücke wird im Sommer zum Ferienparadies und lädt zum Mitmachen, Spielen und Erholen mitten in der Stadt ein.

Die derzeit ungenutzte Fläche des ehemaligen Jugendgerichtshofs in der Rüdengasse wird den Sommer über zum attraktiven Treffpunkt im Stadtteil. Kommen Sie vorbei! Es erwartet Sie ein "Sandstrand" mit Liegestühlen zum Relaxen, für Aktive gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit Spiel, Sport und Spaß. Zur Gestaltung können Sie selbst beitragen und bei einem Möbelbauworkshop unter Anleitung der GB* Strandmöbel bauen. Machen Sie mit!

Miriam Pollak und Frank Schwenk von "Fabulous Zwischenstadt" betreuen die Fläche und sorgen für die künstlerische Gestaltung.

Sommer in Erdberg ist ein Kooperationsprojekt der GB*3/11 mit den Bauträgern, die derzeit in Erdberg aktiv sind: FCK Holding GmbH, Premium Immobilien AG und ARE Austrian Real Estate Development GmbH und CA Immobilien Anlagen AG.

Noch ein Beispiel für alternatives Garteln im Stadtbereich:
http://wien.orf.at/news/stories/2727784/

In Atzgersdorf gibt es jetzt den ersten Pop-up-Acker, das als Supermarkt unter freiem Himmel geführt wird. Die Kunden können dort Gemüse und Kräuter ernten und kaufen.

Der Freiluftsupermarkt befindet sich im Innenhof eines ehemaligen Bürogebäudes in Atzgersdorf. Ein Bauträger stellte die Anbaufläche für eine Saison zur Verfügung. Erst im Mai hatten Landschaftsplaner die Idee, den ehemaligen Industriehof kurzfristig zu bebauen. Sie brachten die Erde auf und setzten die gespendeten Setzlinge.

„Wir haben eine Kooperation mit der Arche Noah. Wir haben hier sehr viele alte Sorten angebaut, die im normalen Supermarkt nicht zu bekommen sind. Wir haben zwölf verschiedene Tomatensorten, acht verschiedene Erdäpfelsorten, fünf verschiedene Zucchini- und drei verschiedene Melanzani-Sorten“, sagt der Projektleiter Rupert Halbartsschlager gegenüber „Wien heute“.

Das Angebot richtet sich in erster Linie an die Bewohner des Grätzels in Atzgersdorf. „Jung und alt, klein und groß kommen hier vorbei und schauen sich das vorbei. Sie freuen sich über die Hühner und die Tomaten, die sie pflücken und essen können“, sagt der Landschaftsplaner Benedikt Kremsner. „Die Hilfsbereitschaft und die tatkräftige Unterstützung der Menschen sind sehr schön.“

Auch frischer Hollersaft ist mittlerweile erhältlich. Bald wird auch der echte Atzgersdorfer Blütenhonig fertig sein. „Es gibt wirklich sehr schöne Ecken, viele Brachflächen, wo besondere Pflanzen wachsen. Die Artenvielfalt der Pflanzen tut den Bienen sehr gut, das ist eigentlich ein Schatz“, erklärt die Imkerin Hildegard Burgstaller, die ebenfalls bei dem Projekt mitarbeitet.

Am 3. September ist ein Erntefest mit einem Haubenkoch geplant. Der Supermarkt bleibt bis Oktober geöffnet. Dann wird der Bauträger mit dem Bauprojekt beginnen. Die Landschaftsplaner wollen weiterziehen und nächstes Jahr ein neues Projekt in Wien starten.

http://www.freiluftsupermarkt.at/

12.05.2015
Projektstart in Wien-Atzgersdorf

Das nennen wir prompte Reaktion! Das Büro Vassilakou bringt uns mit dem Bauträger FLAIR in Kontakt, der in der Nähe unseres Wiener Bürostandortes einige Liegenschaften besitzt. Der Bauträger hört sich unser Anliegen an, schmunzelt, und sagt uns den Innenhof Scherbangasse 3 für eine Vegetationsperiode zu. Danke!

02.06.2015
Erde!

Dank Pittel+Brausewetter haben wir jetzt auch 300m3 besten Weingartenboden ... Stellt sich eine nächste Frage: Schaufeln oder Baggern? Wie bringen wir unsere erste essbare Landschaft in Form?

25.06.2015
Ortstermin in München Freiham ...

Nachdem die Grundstücksangelegenheiten im städtebaulichen Entwicklungsgebiet München-Freiham geklärt sind, können wir "unseren" Claim abstecken und initiieren Treffen mit interessierten lokalen Landwirten vor Ort, um die agrarischen Möglichkeiten in der verbleibenden, fortgeschrittenen Saison zum diskustieren ...

Zitate Ende.
Man kann gespannt sein, wie sich solche Gemeinschaftsprojekte bewähren. Ich habe da so meine Bedenken, wenn einige mehr zum Ernten und Grillen kommen, während die anderen sich abrackern. Daher ist mein Ansatz eher die Parzellierung, wo jeder sein eigenes Fleckerl bestellt und nicht gleich in einer Art Garten-Kommune lebt...
Ob die Initiative von Architekten und Landschaftsplanern zusammen mit (Grün-)Politikern der richtige Weg ist, muss sich zeigen. Ich finde es besser, wenn sich parteiunabhängige unpolitische Privatleute zusammentun, wie wir es im Verein machen.